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Hallux Valgus und Rezidiv – wenn der Ballenzeh zurückkommt.

Aktualisiert: 4. Sept.


Viele Menschen, die unter einem Hallux Valgus leiden, entscheiden sich früher oder später für eine Operation. Der Wunsch ist verständlich: endlich ohne Schmerzen laufen, schöne Schuhe tragen und den störenden Ballen loswerden. Doch nicht selten passiert etwas, das Betroffene sehr frustriert: Der Hallux valgus kommt nach einiger Zeit wieder. In der Fachsprache spricht man dann von einem Rezidiv.

Was bedeutet „Rezidiv“?

„Rezidiv“ kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „Rückfall“. Bezogen auf den Hallux valgus bedeutet das, dass sich nach einer Behandlung – meist nach einer Operation – die Fehlstellung des Großzehs erneut entwickelt. Der Ballen wird wieder sichtbar, Schmerzen können zurückkehren und die Beweglichkeit nimmt wieder ab.

Warum kommt es zu einem Rezidiv?

Ein Rezidiv hat verschiedene Ursachen, die sich grob in drei Bereiche einteilen lassen:

  1. Mechanische und körperliche Faktoren

    • Eine Operation korrigiert meist die Stellung des Knochens, nicht aber die tieferliegenden Ursachen.

    • Fehlbelastungen, schwache Fußmuskulatur oder ein verändertes Gangbild können dazu führen, dass der Zeh wieder in die Schieflage gerät.

    • Auch Bindegewebsschwäche oder genetische Veranlagung spielen eine Rolle.

  2. Alltagsgewohnheiten

    • Enge oder hohe Schuhe üben dauerhaft Druck auf den Vorfuß aus.

    • Bewegungsmangel oder fehlendes Training der Fuß- und Beinmuskulatur verschärfen die Instabilität.

  3. Psycho-emotionale Ebene

    • Der Hallux valgus hat oft nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychosomatische Komponente: innere Spannungen, das Gefühl „nicht den eigenen Weg gehen zu können“ oder eine Überlastung durch äußere Erwartungen spiegeln sich häufig im Fuß wider.

    • Wird nur die äußere Form (z. B. durch eine OP) korrigiert, ohne die innere Ursache zu beleuchten, kann der Körper den alten „Weg“ wieder einschlagen.

Wie lässt sich einem Rezidiv vorbeugen?

Eine nachhaltige Lösung braucht mehr als nur eine Korrektur von außen. Entscheidend ist eine ganzheitliche Herangehensweise:

  • Gezieltes Training der Fuß- und Beinmuskulatur, um Stabilität zurückzugeben.

  • Körperwahrnehmung und Gangschule, um Belastungen auszugleichen.

  • Entspannung und Stressabbau, um innere Anspannung nicht in den Füßen festzuhalten.

  • Reflexion der psychosomatischen Ebene: Welche Themen oder Muster „tragen“ mich nicht? Wo gehe ich noch nicht meinen eigenen Weg?

So kann man nicht nur ein Rezidiv vermeiden, sondern auch den Hallux valgus als Chance verstehen: als Signal des Körpers, das zu mehr Balance, Kraft und innerer Klarheit führen kann.

 
 
 

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